Musikalisch breit aufgestellt war diesmal die Offene Bühne der Musikkiste Groß-Rohrheim , die im Biergarten des „Hessischen Hofes“ stattfand. Zu hören gab es eine jazzige Suite von Eberhard Petri, dargeboten vom P-Trio, selbst geschriebene Lieder von Maike Gaul, die sich auf der Ukulele begleitete, und Tangos von Astor Piazzolla, individuell interpretiert von „Triango“.

Maike Gaul begeistert die Zuhörer mit Piratenliedern. © Nix

Schräge Eskimo-Suite

Ralf Keidel (Querföte), Michael Distelmann (Bass) und Eberhard Petri (Gitarre), das P-Trio, eröffneten den Abend mit einem interessanten Arrangement des Ohrwurms „Sunny“. Dazu hatten sich die drei noch Christoph Kühnel (Keyboard) als Verstärkung dazu geholt. Weiter ging’s in der Trio-Besetzung mit der „Eskimo-Suite“, einer sechsteiligen Komposition von Eberhard Petri.

„Im Iglu“, „Es gibt Robbe“, „Nein, deine Frau, die will ich nicht“, „Auf Walfang“ und „Muss wieder fort“ waren die Titel, die die Erlebnisse der Forscher im Norden Kanadas andeuteten. Musikalisch sehr kühl gehalten – feixender Kommentar eines Gastes: „Genau das Richtige bei dem sommerlichen Wetter“ – , bedurfte es schon genauen Zuhörens, um die Stimmungen der Reisenden in der ungewohnten, lebensfeindlichen Umgebung zu erfassen. So fiel der Beifall eher bescheiden aus.

Wesentlich fröhlicher war der Gesang von „Polly“, mit bürgerlichem Namen Maike Gaul, die sich in ihren Liedern der Seefahrer-Romantik verschrieben hat. Im Kostüm irgendwo zwischen Mittelalter und Piraten der Karibik angesiedelt, besang sie das lustige Leben in den Hafenkneipen und manche fantastische Begebenheit an Land und an Bord. Sicher hätte mancher Zuhörer den Auftritt noch mal in Ruhe nachgehört, doch die CD-Auslieferung hatte sich verzögert und es fand an diesem Abend kein Verkauf statt.

Tanzen und Zuhören

Der Tango nuevo, vor allem die Kompositionen von Astor Piazolla, waren Thema beim Auftritt von „Triango“. Sylvia Schade (Violine), Christoph Kühnel (Piano) und Michael Distelmann (Bass) ließen die wundervolle Musik Piazollas lebendig werden. Ergänzend zum Tango nuevo, der in konzertanter Musik zum Zuhören ist, hatte das Trio auch noch einige Tangos zum Mittanzen im Repertoire.

Quelle: © Südhessen Morgen, Montag, 08.07.2019, eib